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Forschungsprojekt „Musiktherapie bei Depression“


Forschungsprojekt „Musiktherapie bei Depression“ mit Sabine Rittner, Christine Gäbel u.a. am Institut für Medizinische Psychologie der Uniklinik Heidelberg

Sabine Rittner hat aktuell die therapeutische Leitung der Studie „Musiktherapie bei Depression“ (MUSED). Es handelt sich um eine randomisiert-kontrollierte Studie zur Evaluierung psychobiologischer Effekte von Musiktherapie auf Depression bei erwachsenen Frauen. Menschen mit Depression weisen eine gestörte Emotionsregulation und damit einhergehende Defizite bei der Regulation psychobiologischer Stresssysteme auf. Musiktherapie ist ein komplementärer therapeutischer Ansatz, der zu einer wirksamen Behandlung von Depression beiträgt. Erste Studien zeigen, dass Musiktherapie depressive Symptome und deren psychobiologische Mechanismen positiv beeinflussen kann. Es werden insgesamt 66 erwachsene Frauen zwischen 18 und 65 Jahren mit leichter, mittelgradiger bis schwerer Depression in die Studie eingeschlossen. Sie erhalten eine 10-wöchige musiktherapeutische Gruppenbehandlung, die zusätzlich zu einer bestehenden Standarttherapie (ambulante Psychotherapie und/oder Medikamente) absolviert werden kann. Mehr Informationen zur Studie, die sich derzeit bereits in der Durchführungsphase befindet, finden Sie hier.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie (in Englisch) auf der Forschungsplattform „researchgate“:

Sollten Sie weitere Fragen oder Interesse an einer Teilnahme haben, kontaktieren Sie uns gerne:

Christine Gäbel, M.A.
Institut für Medizinische Psychologie, Universitätsklinik Heidelberg
Christine.Gaebel@med.uni-heidelberg.de

Reisen in die andere Wirklichkeit – Jahresgruppe Advanced

Ab Sa, 22.02.2020, 8 Termine
je 11-18 Uhr (inkl. Abendessen 19 Uhr)
Im schönen Burghof Stauf bei Eisenberg in der Pfalz
Leitung: Sabine Rittner
Assistenz: Kathrin Stranghoener


Diese Jahresgruppe bietet erfahrenen, fortgeschrittenen Teilnehmer/innen die Möglichkeit, das heilsame bewusstseinserweiternde Potenzial von Trancezuständen vertiefend zu erforschen, um neue Räume für sich zu erschließen und die daraus gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse auf heilsame Weise im Alltag und Beruf nutzbar zu machen.


Es geht darum, gewohnte, alteingefahrene Wahrnehmungsmuster in Frage zu stellen, zu überprüfen, denn das kreative Potenzial von Trancezuständen liegt vor allem im Anregen unserer neuronalen Netzwerke für das „Verwirren und Verlernen“. Dafür werden sowohl in
die Ruhe als auch in die Erregung (Ekstase) führende Wege angeboten. Im Zentrum jedes Treffens steht das Ritual mit einer der von der Anthropologin Prof. Felicitas Goodman wiederentdeckten „rituellen Körperhaltungen“. In dieser Gruppe werden an jedem Termin
wenige und besonders ausgiebige Rituale angeboten, so dass ein vertiefendes Erforschen der eigenen Wahrnehmungs- und Bewusstseinswelten beim „Reisen“ in verschiedenen Wirklichkeitsdimensionen möglich ist. Es geht darum, unserem Körper als Instrument unserer Seele die Melodie der Einzigartigkeit wieder zu entlocken.

Im Anschluss besteht das offene Angebot, den Seminartag abends plaudernd oder in Stille mit einem leckeren Abendessen, einem Spaziergang in der herrlichen Umgebung, gemütlich am Feuer sitzend und gelegentlich auch bei freiem Tanzen, schönen Begegnungen oder einem
interessanten Vortrag im Burghof Stauf ausklingen zu lassen.


Methoden
Verschiedene uralte und moderne Methoden der gezielten Bewusstseinsveränderung und -lenkung wie z.B. „Rituelle Körperhaltungen und ekstatische Trance“ nach Prof. Felicitas Goodman, Trancetanz und Trommeln, Klangtrance und Hypnose, Sufi-Meditation und Schamanentänze, Atemtechniken, Stimme und rituelle Gesänge, Körperbemalung etc. Wir nutzen kreative Ausdrucksmöglichkeiten (Bewegung, Malen, Schreiben, Instrumente, unsere Stimme) und das Kreisgespräch, um unseren Eindrücken Gestalt zu geben, sie zu verarbeiten und zu integrieren.


Ort
Ein lange Zeit leer stehendes Kinderheim auf einem keltischen Besiedelungsplatz und Burghügel in der Nordpfalz wurde von engagierten Menschen in nur 3 Jahren sowohl zu einem gemeinschaftlichen Wohnprojekt (www.gemeinschaft-burghofstauf.de), als auch zu einem Gästehaus-Retreatzentrum (www.gaestehaus-stauf.de) mit Seminarbetrieb umgebaut. An diesem besonderen Ort, umgeben von weitläufiger Hügellandschaft und Wäldern, wird diese Jahresgruppe für fortgeschrittene Trancebegeisterte stattfinden.

Der Blick aus unserem Seminarraum am Morgen


Teilnahmevoraussetzung
vorherige Teilnahme an mindestens 2 Jahresgruppen „Reisen in die andere Wirklichkeit“ mit Sabine Rittner in Heidelberg oder mindestens 1 Weiterbildungszyklus „Trance als Quelle der Kraft und Inspiration“ im Odenwald-Institut. Außerdem ausreichende Belastbarkeit und Selbstregulationsfähigkeit für den Transfer der Erfahrungen in die Alltagswirklichkeit.


Termine

Die Jahresgruppe umfasst acht Samstage bzw. Sonntage von Februar 2020 bis November 2020. Es empfiehlt sich eine sehr frühzeitige Anmeldung.
Zeiten: jeweils 11.00 – 18.00 Uhr, danach offener Ausklang möglich.
Auf Wunsch: Abendessen (vegetar., bio, regional) um 19.00 Uhr (im Seminarpreis enthalten!)
Termine:
Sa., 22.2.2020
So., 5.4.2020
So., 10.5.2020
Sa., 11.7.2020
Sa., 22.8.2020
Sa., 26.9.2020
Sa., 7.11.2020
So., 29.11.2020

Teilnahmegebühr
750,- € (ermäß. 650,- € für Studenten, Arbeitslose – mit Nachweis)
Das Abendessen ist in der Teilnahmegebühr enthalten.

Anreise:
– mit der Bahn bis Eisenberg, dort ist Abholung möglich (5,-€ pro Fahrt).
– im Auto mit Fahrgemeinschaften, eine Teilnehmerliste wird rechtzeitig versandt.

Übernachtungsmöglichkeit:
Wer sich vorab oder im Anschluss an den Seminartag eine erholsame Auszeit z.B. mit Wanderung im schönen Pfälzer Wald zum nahe gelegenen Kloster Rosenthal, Faulenzen, Massage oder anderen Wohlfühl-Einzelbehandlungen gönnen möchte, kann zu Sonderkonditionen übernachten in unserem „Gästehaus Burghof Stauf“. Bitte unter Hinweis auf dieses Seminar selber direkt dort buchen: www.gaestehaus-stauf.de


Verbindliche Teilnahme am Seminar über das Anmeldeformular.
Die Anmeldebedingungen finden Sie hier.
Eine Bestätigung und Zahlungsinformationen erhalten Sie im Anschluss per E-Mail.

      Ich willige ein, dass meine Angaben zur Kontaktaufnahme und Zuordnung für eventuelle Rückfragen dauerhaft gespeichert werden. Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen. Hinweis: Diese Einwilligung können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen, indem Sie eine E-Mail an info@sabinerittner.de schicken.

    Bei Fragen zum Seminar können Sie mir gerne direkt eine Nachricht schreiben.
    Zum Kontaktformular

    „Der Ruf der Trommeln“ -Ein Ritualtag mit Trancetanz und Trancetrommeln


    Auszeit-Seminartag II
    „Der Ruf der Trommeln“ -Ein Ritualtag mit Trancetanz und Trancetrommeln
    Seminartag zum (Wieder-)Entdecken der Kraft der Visionen in einem mehrstündigen Ritual mit Trancetanz getragen vom großen Kreis schamanischer Trommeln

    Sa., 10. Oktober 2020 – 11.00 – ca. 19.30 Uhr
    Leitung: Sabine Rittner
    Ort: Heidelberg


    „Der Zustand der Trance ist eine im Menschen angelegte Erfahrungsmöglichkeit. Trance ist die biologische Tür zur anderen, heiligen Wirklichkeit.“

    Dr. Felicitas D. Goodman


    An diesem Seminartag kannst du viele Stunden lang eintauchen in den wortlosen Resonanzraum der trommelnd pulsierenden Gemeinschaft. In einem ritualisierten, sicheren Raum wirst du dem gleichmäßig pulsierenden Klang der Trommeln lauschen und erfahren, was sie dir mitzuteilen haben, wohin sie dich führen möchten. Im Trancetanz in der Mitte des kraftvollen Kreises der Trommeln bist du frei, tanzend deinem Ruf zu folgen, dich inspirieren, dich bewegen zu lassen. So wirst du deinen Visionen erlauben, sich zu zeigen, wirst sie (wieder-)finden, ihnen folgen, sie erkunden und sie tanzend leibhaftig verkörpern.

    In einem schamanischen Ritual mit einer von vielen Trommeln begleiteten „Rituellen Körperhaltung“ nach Felicitas Goodman kannst du anschließend im Liegen auf Reisen gehen.

    Trommel-Trancetanz ist wohl das älteste Ritual der Menschheit, um in veränderte Bewusstseinszustände zu gelangen. Forschungen zeigen, dass ekstatische Trancerituale unserem Gehirn hervorragende kreative Möglichkeiten anbieten, alte eingefahrene Bewertungsmuster und Konzepte zu verlassen, sozusagen zu „ver-lernen“, um Raum zu schaffen für Visionen und verkörperte Neubahnungen (Embodiment)¹. Dieses Potenzial werden wir uns an diesem Tag zunutze machen.


    „Trance ist ein Zustand der
    Achtsamkeit, der sich nur einstellt,
    wenn du dir aus dem Weg gehst und
    in dein wahres Selbst hinabfällst, so
    tief, dass etwas im Inneren Klick
    macht und du gleichzeitig sein und
    Zeuge deines Seins sein kannst.“
    Gabriele Roth


    Das Seminar eignet sich für dich, wenn Du Freude, Kreativität, Wildheit und Kraft tanken willst in der gemeinschaftlichen Ekstase des Trommelns und Tanzens. Du kannst überraschende Antworten auf ein von dir gestelltes tiefes Anliegen bekommen. Inspirationen für ganz andere Wege des Heilwerdens können dir gezeigt werden. Das Seminar wendet sich an dich, wenn du ein Selbsterfahrungsinteresse hast, wenn du Ressourcen in dir wieder erschließen willst. So kannst du neue Kraft, Inspiration und Impulse für heilsame Veränderungsprozesse in deinen persönlichen Alltag hinein mitnehmen.

    Methoden:

    • Trancetanz und Trancetrommeln im Schutz der Gemeinschaft und
    • eine von vielen Trommeln begleitete „Rituelle Körperhaltung“ schamanischen Ursprungs nach Felicitas Goodman.

    Es wird sehr wenig gesprochen werden, statt dessen lassen wir unseren Atem, unsere Stimme, unseren Körper, unsere Bewegungen „sprechen“. Wir nutzen kreative Ausdrucksmöglichkeiten (Tönen, Malen, Schreiben) und ganz am Ende auch den Austausch in Kleingruppen, um unseren Erfahrungen Gestalt zu geben, sie zu verarbeiten und zu integrieren.

    Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Dieser Tag ist geeignet für Anfänger/innen ebenso wie für erfahrene Teilnehmer/innen. Du kannst deine eigene Rahmentrommel mitbringen, es sind aber auch genug Trommeln für jede/n vorhanden.

    Sabine Rittner
    ist Musiktherapeutin, Psychotherapeutin (HP), leitet seit 40 Jahren Aus-, Weiterbildungs- und Selbsterfahrungsseminare. Sie ist durchdrungen und beglückt von ihren jahrzehntelangen Erfahrungen auf dem Sufi-Weg mit dem Sufi-Meister und Musiktherapeuten Dr. Oruc Güvenc seit 1988. Es ist mir eine große Freude, in seinem Geist diesen Sufitag im Burghof Stauf weiterzuführen. Mehr Informationen: www.sabinerittner.de/zur-person/

    Der Ort:
    In Heidelberg haben wir einen sehr schönen, großen Oasen-Raum mitten im Zentrum, Nähe Bismarckplatz, zur Verfügung.

    Anreise:
    – mit der Bahn bis Heidelberg-Hbf., dann mit der Straßenbahn ca. 10 Min.
    – im Auto mit Fahrgemeinschaften, eine Teilnehmerliste wird rechtzeitig versandt.


    Seminargebühr:
    95,- € (ermäßigt (mit Nachweis): 65,- €)

    Zeiten:
    11.00 – 18.00 Uhr / anschließend bis ca. 19.30 Uhr gemeinsames gemütliches Abendessen-Picknick in den schönen Räumlichkeiten des Instituts für Medizinische Psychologie

    Übernachtung:
    Wer sich vorher oder im Anschluss eine Übernachtung zum Heidelberg-Bummel gönnen möchte, bekommt auf Wunsch von mir mit der Anmeldebestätigung gerne Adressen von guten, preiswerten Übernachtungsmöglichkeiten in unmittelbarer Umgebung zugeschickt.


    Anmeldung

    Verbindliche Teilnahme am Seminar über das folgende Anmeldeformular
    Die Anmeldebedingungen finden Sie hier
    Die Bestätigung und Zahlungsinformationen erhalten Sie im Anschluss per E-Mail.


        Ich willige ein, dass meine Angaben zur Kontaktaufnahme und Zuordnung für eventuelle Rückfragen dauerhaft gespeichert werden. Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen. Hinweis: Diese Einwilligung können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen, indem Sie eine E-Mail an info@sabinerittner.de schicken.


      Die weiteren Auszeit-Seminartage:

      Auszeit-Seminartag III: Sa., 28. Nov. 2020
      „Eintauchen in die Stille – im Zentrum des Sturms“
      Ein Einkehr-Tag mit Sufi-Meditationen, ekstatischem Wirbeltanz, Sufi-Mystik und: Stille. Mit Life-Musik der Sufi-Musikgruppe Hosh Neva.
      Abendliches großes Feuer im Burghof zum Ausklang.
      Ort: Burghof Stauf in der Pfalz

      Die weiteren Seminartage in 2021:

      Auszeit-Seminartag I: Sa., 6. März 2021
      „Die heilsame Kraft der Klänge“
      Ein klangvoller Wohlfühl-Tag im schönen Burghof Stauf
      mit abendlichem Feuer im Burghof und Freitanz-Angebot zum Ausklang.
      Ort: Burghof Stauf in der Pfalz

      Auszeit-Seminartag II: Sa., 5. Juni 2021
      „Aufbruch und Erneuerung“
      Ein Tag zum Wiederbeleben heilsamer Visions- und Wandlungskräfte in uns mit Tranceritualen, Klängen, Körperarbeit, Kreativität, Naturerfahrung.
      Abendliches Feuer im Burghof und Freitanz-Angebot zum Ausklang.
      Ort: Burghof Stauf in der Pfalz

      Auszeit-Seminartag III: Sa., 9. Oktober 2021
      „Eintauchen in die Stille – im Zentrum des Sturms“
      Ein Einkehr-Tag mit Sufi-Meditationen, ekstatischem Wirbeltanz, Sufi-Mystik und: Stille. Abendliches Feuer im Burghof zum Ausklang.
      Ort: Burghof Stauf in der Pfalz

      Mehr Informationen und Voranmeldung: SabineRittner@gmx.de


      ¹ Zum Nachlesen über Embodiment und Trance-Forschung: Rittner, 2017, 2013, 2011 – siehe unter www.sabinerittner.de/publikationen/

      Reisen in die andere Wirklichkeit – Jahresgruppe 2020 – 2021

      Selbsterfahrungs-Jahresgruppe: Reisen in die andere Wirklichkeit
      Beginn 31.10.2020
      Samstags, 10 Termine jeweils von 12.00 – 18.00 Uhr

      Trancerituale als Wege zur Alltagsbewältigung
      Seminarleitung: Sabine Rittner
      Ort: Heidelberg


      Diese Jahresgruppe bietet die Möglichkeit, das heilsame bewusstseinserweiternde Potenzial von Trance-Zuständen kennenzulernen, vertiefend zu erforschen und für sich auch im Alltag nutzbar zu machen. Dabei werden sowohl in die Ruhe als auch in die Erregung (Ekstase) führende Wege angeboten werden.


      Inhalte
      Im Zentrum jedes Treffens wird das Ritual mit einer der von der Anthropologin Prof. Felicitas Goodman wiederentdeckten „rituellen Körperhaltungen“® stehen. In einem rhythmisch stimulierten ekstatischen Trancezustand können wir Visionen erleben und Antworten auf gestellte Fragen geschenkt bekommen. Die Erfahrungen zentrieren sich im weitesten Sinne um die Themenkomplexe Heilung – Metamorphose – Seelenreise – Wahrsagen (im Sinne von wahrhaftig sagen). Darüber hinaus gibt es die besondere Gelegenheit, sich vom Klang uralter Ritualinstrumente, wie z.B. von präkolumbianischen „peruvian whistling vessels“,
      entführen zu lassen…



      Methoden
      Rituelle Körperhaltungen und ekstatische Trance® nach Prof. Felicitas Goodman, Trancetanz und Trommeln, Klangtrance und Hypnose, Sufi-Meditation und Schamanentänze, Atem, Stimme und Körperbemalung etc. Wir nutzen kreative Ausdrucksmöglichkeiten (Bewegung, Malen, Schreiben, Instrumente, unsere Stimme) und das Kreisgespräch, um unseren Eindrücken Gestalt zu geben, sie zu verarbeiten und zu integrieren.

      Die Jahres-Gruppe umfasst zehn Samstage von Oktober 2020 bis Juli 2021. Es empfiehlt sich eine sehr frühzeitige Anmeldung.


      Sabine Rittner
      ist Musikpsychotherapeutin, Psychotherapeutin (HP), Hypnotherapeutin  mit Spezialisierung in der Arbeit mit veränderten Bewusstseins-zuständen und körperorientierter Therapie.
      Sie arbeitet am Institut für Medizinische Psychologie der Universitätsklinik Heidelberg (Lehre, Psychotherapie, Musiktherapie und Trance-Forschung), sowie in eigener Praxis (Therapie, Coaching, Supervision).

      Seit 40 Jahren leitet sie Seminare im In- und Ausland. Sie ist langjährige Schülerin der Anthropologin und Bewusstseinsforscherin Prof. Felicitas Goodman und befugt, in der Methode der „rituellen Körperhaltung und ekstatischen Trance“® auszubilden.


      Die Samstagstermine im Überblick
      jeweils 12.00 –18.00 Uhr
      (Terminänderungen sind ggf. im Einzelfall möglich)

      31.10.2020
      21.11.2020
      12.12.2020
      20.02.2021
      20.03.2021
      24.04.2021
      29.05.2021
      26.06.2021
      10.07.2021
      31.07.2021

      Seminargebühr
      550,- Euro
      (ermäßigt: 470,- Euro für Studenten, Arbeitslose mit Nachweis)

      Ort
      Hörsaal des Instituts für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Heidelberg

      Bergheimer Str. 20 (linker Eingang)
      69115 Heidelberg
      Google Maps


      Verbindliche Teilnahme am Seminar über das Anmeldeformular.
      Die Anmeldebedingungen finden Sie hier.
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        Bei Fragen zum Seminar können Sie mir gerne direkt eine Nachricht schreiben.
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        Vom heilsamen Umgang mit inneren und äußeren Grenzen

        Ein not-wendiges Seminar für Menschen, die mit Menschen arbeiten und gesund bleiben wollen
        Seminarleitung: Sabine Rittner
        Assistenz: Peter Schaub
        Ort: Burghof Stauf in der Pfalz
        Fr., 13.11. – So.,15.11.2020


        Selbstwert und Beziehungsfähigkeit beruhen auf der Fähigkeit, klare und gleichzeitig durchlässige Grenzen aufbauen zu können. Wo diese fehlen oder zu hart gesetzt werden, laufen wir Gefahr, körperlich und emotional auszubrennen oder zu „verhungern“. Das adäquate Setzen von Grenzen geschieht zwischen den Extremen der Überforderung / Erschöpfung und der Einsamkeit / Isolation.

        Eine der schwierigsten Grenzziehungen ist jedoch jene hin zu den eigenen Ansprüchen, zu den Forderungen, die ich an mich selbst stelle. Sich auf gesunde und flexible Weise abgrenzen können bedeutet immer auch, die eigene Mitte wiederzufinden, zentriert zu sein.


        Inhalte
        Das Seminar bietet Gelegenheit zur intensiven Selbsterfahrung mit diesem Thema, das sowohl unser Privatleben mitgestaltet, als auch wesentlichen Einfluss auf unsere langfristig erfüllte berufliche Tätigkeit hat. Ganz besondere Bedeutung hat das Thema „Umgang mit Grenzen“ in helfenden / pädagogischen / therapeutischen Berufen. Ziel ist es, an diesem Wochenende Impulse für heilsame Veränderungsprozesse zu setzen. Dazu lernen die TeilnehmerInnen einfache und sehr effektive Techniken kennen, die sich in den Alltag gut übertragen lassen.

        Die Erweiterung dieses von mir bisher in verdichteter Kurzform angebotenen Seminars auf ein ganzes Wochenende hat den großen Vorteil, dass mehr Raum bleibt fürs Innehalten, Nachspüren, Verstehen und nicht zuletzt auch fürs Erholen in der wunderschönen umgebenden Natur des Seminarhauses Burghof Stauf.



        Methoden
        Übungen zur Selbst- und Fremdwahrnehmung, Partnerübungen, Coaching- Elemente, ein Selbsthilfe-Methodenbazaar, Klangtrance und Hypnotherapie, Reflexion und Information. Das Seminar enthält Phasen intensiver körperorientierter und auch musiktherapeutischer Selbsterfahrung. Sie erlernen darüber hinaus die „Übungen der Kraft“: eine Bewegungssequenz aus dem QiGong, die Klarheit und Abgrenzungsfähigkeit fördert und in Ihrem Alltag leicht einsetzbar ist. Wir nutzen kreative Ausdrucksmöglichkeiten (unsere Stimme, Bewegung, Malen, Schreiben, Musikmachen) und das Partner- und Kreisgespräch, um unseren Eindrücken Gestalt zu geben, sie zu verarbeiten und zu integrieren.

        → Die TeilnehmerInnen erhalten Informations- und Übungsmaterialien zur eigenen Weiterarbeit.


        Seminarleitung
        Sabine Rittner, mehr Informationen über mich finden Sie hier

        Assistenz
        Peter Schaub, Atemtherapeut


        Der Ort
        Ein lange Zeit leer stehendes Kinderheim auf einem keltischen Besiedelungsplatz und Burghügel in der Nordpfalz wurde von engagierten Menschen sowohl zu einem gemeinschaftlichten Wohnprojekt (www.gemeinschaft-burghofstauf.de), als auch zu einem Gästehaus-Retreatzentrum mit Seminarbetrieb (www.gaestehaus-stauf.de) umgebaut. An diesem wunderbaren Ort, mit weitem Blick über die liebliche pfälzer Hügellandschaft und Wälder, findet dieses Seminar statt. Wenige Gehminuten entfernt befindet sich auf einem Burghügel mit weitem Ausblick über das Tal ein ganz besonderer Kraftplatz. Wer sich vorher oder im Anschluss an das Seminarwochenende eine erholsame Auszeit z.B. mit Wanderungen im schönen Pfälzer Wald, Faulenzen, Massage oder anderen Wohlfühl-Einzelbehandlungen gönnen möchte, kann dies zusätzlich buchen in unserem „Gästehaus Burghof Stauf“.


        Rosenkranz

        Anreise
        mit der Bahn bis Eisenberg/Pfalz, von dort ist Abholung (10 Min. Weg) gerne möglich (5,-€ pro Fahrt).                     
        – im Auto mit Fahrgemeinschaften, eine Teilnehmerliste wird rechtzeitig versandt.

        Zeiten
        Beginn Fr., 18.00 Uhr (mit dem Abendessen) – Ende So., ca. 14.00 Uhr (nach dem Mittagessen)

        Die Kosten
        Seminargebühr: 290,- Euro (ermäß. 250,-€)  

        Unterkunft und Vollverpflegung:
        180,- € im Einzelzimmer / 168,- € im Doppelzimmer für die gesamte Zeit



        Verbindliche Teilnahme am Seminar über das folgende Anmeldeformular
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            Ich willige ein, dass meine Angaben zur Kontaktaufnahme und Zuordnung für eventuelle Rückfragen dauerhaft gespeichert werden. Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen. Hinweis: Diese Einwilligung können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen, indem Sie eine E-Mail an info@sabinerittner.de schicken.

          Eintauchen in die Stille – im Zentrum des Sturms

          der tanzende Derwisch

          Auszeit-Seminartag III in Mannheim

          „Eintauchen in die Stille – im Zentrum des Sturms“
          Ein Einkehr-Tag mit Sufi-Meditationen, ekstatischem Wirbeltanz, Sufi-Poesie und: Stille.

          Life-Musik der Sufi-Musikgruppe „Hosh Neva“

          Samstag, 28. November 2020
          11.00 – 18.30 Uhr
          Leitung: Sabine Rittner
          Ort: Mannheim-Sandhofen


          Dies ist das dritte Seminar aus dem Zyklus von Auszeit-Seminartagen innerhalb eines Jahres, der sich verschiedenen Zugängen zu Wandlungskräften und heilsamen Räumen in uns widmet.

          Forschungen zeigen, dass ekstatische Trancerituale unserem Gehirn hervorragende kreative Möglichkeiten anbieten, alte eingefahrene Bewertungsmuster und Konzepte zu verlassen, sozusagen zu „ver-lernen“, um Raum zu schaffen für Visionen und verkörperte Neubahnungen (Embodiment) . Dieses in jedem von uns schlummernde ekstatische Potenzial macht sich der mystische Weg des Sufismus seit fast tausend Jahren zunutze, um zur Einheit, zur Verschmelzung mit der Quelle der Schöpfung zu gelangen. Dabei lässt er sich in seinen
          Ursprüngen auch aus uralten schamanischen Traditionen der Bakse, der Schamanen der
          nomadischen Turk-Stämme des Orients inspirieren.


          Jenseits von allen Vorstellungen, jenseits von dem, was falsch und richtig ist gibt es einen Ort: treffen wir uns dort!
          Dschalāl ad-Dīn Maulānā Rūmī (1207 – 1273)


          Blumen und Sonnenschein

          An diesem Einkehr-Tag werden wir sowohl sanfte, meditative, als auch ekstatische Trancetechniken des Sufismus mit intensivem Atmen, Singen, in Bewegung und Tanz kennenlernen, Sufi-Poesie und Geschichten lauschen und auch immer wieder in die Stille eintauchen. Am Nachmittag werden wir für das gesungene Mantra-Gebet (Dhikr) und den Wirbeltanz (Mevlewi-Sema) begleitet von der mitreißenden, ekstatischen Life-Musik der Sufi-Musikgruppe „Hosh Neva“ aus Mannheim.

          Das Seminar eignet sich für Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich einen inspirierenden Auszeit-Tag gönnen möchten, die ein Selbsterfahrungsinteresse haben, die Ressourcen in sich wieder erschließen wollen, die eine tiefe Sehnsucht nach mystischer Wiederverbindung (re-ligio) in sich spüren… Sie können neue Kraft, Inspiration und Impulse für heilsame Veränderungsprozesse in ihren persönlichen Alltag hinein mitnehmen.


          Sabine Rittner
          ist Musiktherapeutin, Psychotherapeutin (HP), leitet seit 40 Jahren Aus-, Weiterbildungs- und Selbsterfahrungsseminare. Sie ist durchdrungen und beglückt von ihren jahrzehntelangen Erfahrungen auf dem Sufi-Weg mit dem Sufi-Meister und Musiktherapeuten Dr. Oruc Güvenc seit 1988. Es ist mir eine große Freude, in seinem Geist diesen Sufitag in Mannheim weiterzuführen. Mehr Informationen: www.sabinerittner.de/zur-person/

          Die Musiker:
          Hosh Neva ist eine sehr bekannte Sufi-Musikgruppe aus Mannheim, die für ihre intensive, ekstatische Musik berühmt und in der „Orientalischen Musikakademie Mannheim“ engagiert ist: www.orientalischemusikakademie.de

           

          Der Ort:

          Bedauerlicherweise steht uns das Gästehaus Burghof Stauf für diesen Seminartag nicht mehr zur Verfügung. Nach intensiver Suche habe ich einen sehr schönen, großen Saal mit Holz-Schwingboden im Lutherhaus in Mannheim-Sandhofen gefunden, der uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt wird.


          Anreise:
          – mit der Straßenbahn 30 Min. Fahrt ab Hauptbahnhof Mannheim
          – im Auto mit Fahrgemeinschaften, eine Teilnehmerliste wird rechtzeitig versandt.

          Seminargebühr: 95,- € (ermäß. mit Nachweis 65,- €)

          Zeiten: 11.00 – 18.30 Uhr


          Verbindliche Teilnahme am Seminar über das folgende Anmeldeformular
          Die Anmeldebedingungen finden Sie hier
          Die Bestätigung und Zahlungsinformationen erhalten Sie im Anschluss per E-Mail.


              Ich willige ein, dass meine Angaben zur Kontaktaufnahme und Zuordnung für eventuelle Rückfragen dauerhaft gespeichert werden. Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen. Hinweis: Diese Einwilligung können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen, indem Sie eine E-Mail an info@sabinerittner.de schicken.

            Mehr Informationen und Voranmeldung: SabineRittner@gmx.de


            Trance: Determinanten, Inhalte und Konsequenzen von Tranceerlebnissen


            Eine empirische Studie am Beispiel „Ritueller Körperhaltungen“


            Leitung der Studie
            Sabine Rittner, wiss. Mitarbeiterin und Musikpsychotherapeutin und Dr.sc.hum. Dipl. Psych. Mag. Christina Hunger

            Durchführung der Studie
            2003 – 2005

            Forschungsüberblick als Poster
            PDF Download

            Die StudienteilnehmerInnen
            An der Studie nahmen 19 TeilnehmerInnen (14 ♀, 5 ♂) der Selbsterfahrungsgruppe „Reisen in die andere Wirklichkeit“ (Leitung: Sabine Rittner) in Heidelberg teil. Die Zusammensetzung der Gruppe reichte von 6 Personen ohne Erfahrung in den Rituellen Körperhaltungen über 6 Personen mit einem mittleren Erfahrungsniveau bis hin zu 6 sehr erfahrene Personen, die sich schon seit mehr als fünf Jahren mit „Rituellen Körperhaltungen und ekstatischer Trance“ beschäftigen.

            Die untersuchten Rituellen Körperhaltungen
            Es wurden die Rituellen Körperhaltungen der „Bärenhaltung“, des „Olmekischen Prinzen“, des „Saami-Schamanen“ und der „Südmährischen Frau“ untersucht.

            Die Forschungsmethoden
            Als grundlegende Voraussetzung zu der Forschungsarbeit galt die umfassende Teilnahme der Forscherin Christina Hunger an der gesamten Selbsterfahrungsgruppe. So konnte sie die Trance in den ausgewählten Rituellen Körperhaltungen ganz unmittelbar erleben und war darüber hinaus auch in alle weiteren Prozesse der Gruppe direkt involviert.

            In einem selbst entwickelten Fragebogen schätzten sich die TeilnehmerInnen u.a. hinsichtlich ihrer Erfahrungen mit Rituellen Körperhaltungen ein. Sie erlaubten der Autorin, die Erzählberichte zu den Tranceerlebnissen in den Kreisgesprächen nach dem Ritual schriftlich festzuhalten. Nach Abschluss der Selbsterfahrungsgruppe stellten sich darüber hinaus 4 Neulinge und 4 in Rituellen Körperhaltungen sehr erfahrene Personen für spezifische Interviewfragen zur Verfügung.


            Fragestellungen, Ergebnisse und Diskussionen


            1. Fragestellung: „ERLEBNISSPEZIFITÄT“
            In Anlehnung an die von Goodman (1986) formulierte Annahme, dass jede Rituelle Körperhaltung ein spezifisches Erlebnis ermöglicht, lautet die erste Fragestellung: Sind die Tranceerlebnisse der TeilnehmerInnen während einer Rituellen Körperhaltung so ähnlich, dass sie sich von anderen Tranceerlebnissen in anderen Rituellen Körperhaltungen deutlich unterscheiden?

            Ergebnis
            In ihren Erzählungen berichten die TeilnehmerInnen wiederholt, sich in der Trance stark körperlich gespürt und viele visionäre Erlebnisse erfahren zu haben. Der Tranceinhalt – was körperlich erlebt wurde bzw. wie die Vision war – unterscheidet sich jedoch – entgegen der Annahme von Goodman – von Person zu Person.
            Ein Beispiel: Der Olmekische Prinz ermöglicht nach Goodman (1993) vielfältige Erlebnisse mit dem Element Wasser. Derartige Wahrnehmungen thematisieren jedoch nur drei der 19 StudienteilnehmerInnen. Und darüber hinaus werden Erlebnisse mit Wasser auch in den anderen Rituellen Körperhaltungen berichtet. Aus wissenschaftlich statistischer Sichtweise ist damit die Annahme spezifischer Tranceerlebnisse Ritueller Körperhaltungen abzulehnen.

            Diskussion
            Meiner Ansicht nach muss jedoch beachtet werden, dass in der vorliegenden Studie die spezifischen Erlebnisinhalte der Trance nicht direkt erfragt wurden. Vielmehr dienten die spontanen Erzählberichte der GruppenteilnehmerInnen im Anschluss an die Rituale der Hinterfragung der Erlebnisspezifität. Insofern gehe ich davon aus, dass sich die Häufigkeit der Erlebniselemente bei direkter Erfragung erhöhen würde. Aussagen zur Ablehnung bzw. Beibehaltung der Annahme der Erlebnisspezifität könnten dann eine zutreffendere Einschätzung geben, als diese allein aufgrund statistischer Werte möglich ist.


            2. Fragestellung: „DETERMINANTEN“ und „KONSEQUENZEN“
            Im zweiten Teil der Studie interessieren Fragen zu a) den Determinanten (Einflussgrößen), die auf die Art und Weise der erlebten Trance wirken und b) den Konsequenzen der Tranceerlebnisse, die möglicherweise zu Veränderungen im Umgang mit Anforderungen im alltäglichen Leben führen.

            Ergebnis
            Die Ergebnisse sind so vielfältig, dass sich im Folgenden ihre Darstellung auf 8 ausgewählte, besonders interessante Aspekte konzentriert.

            Die TeilnehmerInnen berichten, in ihren Tranceerlebnissen der Rituellen Körperhaltungen Antworten auf personale und transpersonale Fragestellungen zu finden. Sie schildern einerseits ein zunehmend besseres Verstehen ihrer eigenen persönlichen Prozesse als auch andererseits eine erhöhte Akzeptanz gegenüber anderen Personen. Im Alltag nehmen die GruppenteilnehmerInnen ihre körperlichen Prozesse, z.B. eine verkrampfte Körperhaltung nach zu langem Sitzen, bewusster wahr. Auch werden ihnen persönliche Kindheitsereignisse verständlicher. Sie schildern einen reflektierten Umgang mit Fragen an die eigene Biografie. TeilnehmerInnen aus sozial- und psychotherapeutischen Berufen beschreiben einen anerkennenderen Umgang gegenüber zunächst befremdlich erscheinenden Erlebnissen ihrer Klienten und Patienten ausgebildet zu haben. Sie berichten, dass sich ihr Verständnishorizont z.B. bezüglich Psychose nahen Erfahrungen seitens ihrer Klienten und Patienten, erweitert hat.
            Schwierigkeiten formulieren die TeilnehmerInnen hinsichtlich der Verbalisierung ihrer Tranceerlebnisse. Auch teilen sie diese außerhalb der Kreisgespräche kaum anderen Personen mit.

            Diskussion
            Das Fazit dieser Ergebnisse sehe ich in der Eignung Ritueller Körperhaltungen als Möglichkeit einer spirituellen Körper- und Psychotherapie.


            3. Fragestellung: „ERFAHRUNGSUNTERSCHIEDE“
            Im dritten Teil hinterfragt die Studie, wie sich das unterschiedliche Erfahrungsniveau der TeilnehmerInnen in ihren Tranceerlebnissen wieder spiegelt: Erleben Neulinge im Vergleich zu erfahrenen Personen die Trance Ritueller Körperhaltungen anders?

            Ergebnis
            GruppenteilnehmerInnen ohne Vorerfahrung in Rituellen Körperhaltungen schildern in ihren Trancen vor allem körperliche Prozesse wahrgenommen zu haben. Nicht selten wurden diese von schmerzhaften Empfindungen begleitet. Erfahrene Personen berichten dagegen häufiger von visionären Tranceerfahrungen. Mit zunehmender Tranceerfahrung beziehen auch die Neulinge visionäre Erlebnisse in ihre Beschreibungen ein und allein körperliche Wahrnehmungen werden geringer.

            Diskussion
            Die Besonderheiten in den Erzählungen von Neulingen und in Rituellen Körperhaltungen erfahrenen Personen erklären sich für mich im Rahmen der grundlegenden Annahmen der Kognitionspsychologie. TeilnehmerInnen ohne vorherige Erfahrungen verfügen über kein bzw. ein nur geringes „Trance-Wissen“ bzw. „Trance-Schema“. Sie suchen nach vergleichbaren Situationen, um sich ihre Tranceerlebnisse erklären zu können (assimilieren), wobei ihnen die Möglichkeiten der ekstatischen Trance und visionären Erfahrung noch wenig bekannt sind. Gegenteilig zu den Neulingen wissen erfahrene Personen ihre Tranceerlebnisse sehr gut einzuordnen und bilden darüber hinaus neue kognitive Strukturen aus (akkomodieren).

            Ein Beispiel: Eine neue Teilnehmerin berichtet über so furchtbare Schulterschmerzen während der Trance, dass sie sich gezwungen sah, die Trance abzubrechen. Eine erfahrene Teilnehmerin schildert ähnliche Schmerzen. In ihrer weiteren Erzählung ordnet sie diese jedoch den Krallen eines Adlers zu, der sich auf ihre Schultern gesetzt hatte, um sie in der weiteren Trance im Flug mit in einen anderen Teil des schamanischen Weltenbaumes zu nehmen. Bei der Rückkehr aus der Trance stellt sie fest, dass sich ihre Schulterschmerzen aufgelöst haben.


            Literatur

            Goodman, F. D. (1986)
            Body posture and the religious altered state of consciousness: An experimental investigation
            Journal of Humanistic Psychology, 26 (3), 81-118.

            Goodman, F. D. (1993)
            Wo die Geister auf den Winden reiten: Trancereisen und ekstatische Erlebnisse
            Freiburg: Hermann Bauer.


            Projektbezogene Publikationen

            Hunger, Christina and Rittner, Sabine (2015)
            Ritual Body Postures: Empirical Study of a Neurophysiological Unique Altered State of Consciousness
            In: The Humanistic Psychologist, 43:4, p. 371-394. UK: Taler and Francis.
            PDF Download

            Rittner, Sabine und Hunger, Christina (2013)
            Blute in die Erde – Der ritualisierte Einsatz ekstatischer Trancezustände in der Psychotherapie – Forschung und Praxis
            In: Passie, Torsten (Hg.): Ekstasen: Kontexte – Formen – Wirkungen. Bibliotheca Academica.
            Würzburg: Ergon Verlag. S. 311 – 325.
            PDF Download

            Hunger, Christina (2005)
            Trance: Determinanten, Inhalte und Konsequenzen. Eine empirische Studie am Beispiel Ritueller Körperhaltungen
            Diplomarbeit Psychologie, Universität Landau.

             

            Klang und Trance im EEG – Brainmapping verschiedener Tranceinduktionsmethoden im rituellen Setting


            Ein Kooperationsprojekt zwischen der Abteilung für Medizinische Psychologie der Universitätsklinik Heidelberg und dem Institut für Musiktherapie der Universität Witten/Herdecke

            Projektdauer
            2001-2004

            Durchführung der Messungen und Datenerhebung
            7.9.2002

            Das Forschungsteam
            Projektleitung Sabine Rittner, Universitätsklinik Heidelberg, Abt. für Medizinische Psychologie, sowie Prof. Dr. Jörg Fachner (damals Universität Witten/Herdecke, derzeit Dept. of Music and Performing Arts, Cambridge, GB). Des weiteren: Prof.Dr.Rolf Verres und Dr. Horst Scherg, Universitätsklinik Heidelberg, Abt. für Medizinische Psychologie; Prof. Dr. David Aldridge, Universität Witten/Herdecke, Institut für Musiktherapie. Das Forschungsteam bestand darüber hinaus aus einer Diplomandin/Psychologie sowie zwei Praktikanten/Musiktherapie.

            Der Studie liegt die Annahme zugrunde, dass verschiedene mentale Phänomene, die unter den Begriffen „Trance“ und „Vigilanz“ subsummiert werden, sowohl unabhängig voneinander variieren können, als auch gleichzeitig induziert werden können. Untersucht wurden die Zusammenhänge zwischen subjektivem Tranceerleben, objektivierbarer Trancetiefe, messbarer Vigilanz und lokalisierbarer Gehirnaktivität im topographischen Elektroenzephalogramm.

            Im Focus der Untersuchung standen vier verschiedene erprobte rezeptive Verfahren, deren tranceinduzierende Wirkungen auf die Versuchspersonen gemessen und miteinander verglichen wurden:

            1. Körpermonochord („Somasandawa“ nach H.P. Klein)
            2. monochrome Stimmklänge
            3. Peruvian Whistling Vessels (altperuanische Pfeifengefäße, trad. nach D. Statnekov)
            4. eine „Rituelle Körperhaltung“ mit Rassel-Stimulation („Der olmekische Prinz“, trad. nach F. Goodman)

            Mit diesen Verfahren können sowohl primär trophotrope als auch primär ergotrope veränderte Wachbewusstseinszustände ausgelöst werden. Die Messungen wurden im Rahmen eines dem Forschungsgegenstand angemessenen rituellen Gruppensettings (naturalistisches Design) an einem Tag im September 2002 an der Abteilung für Medizinische Psychologie der Universitätsklinik Heidelberg durchgeführt.

            Neben der systematischen Variation der oben genannten Induktionsmethoden wurden schriftliche Spontanäußerungen der Versuchspersonen und Gruppenteilnehmer mit den objektivierbaren physiologischen Parametern korreliert. Es handelt sich um einen multiperspektivischen Forschungsansatz, in dem drei verschiedene methodische Zugänge zum Forschungsgegenstand gewählt und in der Auswertung miteinander in Beziehung gesetzt wurden:


            1. Bildgebendes Verfahren
            Mit Hilfe eines topographischen quantitativen Spontan EEGs (EEG-Brainmapping) wurde die topographische Veränderung von Vigilanzzuständen bei 2 Versuchspersonen gemessen. Diese Einbettung der Messungen mit Hilfe eines transportablen EEG-Messgerätes in ein nicht-artifizielles, vertrautes, rituelles Setting im Rahmen einer den Versuchspersonen bekannten Gruppe erscheint besonders wichtig. Anders als eine isolierte Laborsituation gewährleistet diese Vertrautheit der Gruppensituation den erlebnisunterstützenden soziophysiologischen Einfluss auf die klanginduzierten Tranceerfahrungen aller Beteiligten. Auf diese Weise können verfremdende Einflüsse des Settings (Labor-Artefakte) vermieden werden.

            2. Quantitative Untersuchung
            Es kamen zwei verschiedene Fragebogenbatterien zum Einsatz: „5D-APZ“ von Dittrich, Lamparter und Maurer, Zürich 1999 und „Phenomenology of Consciousness Inventory“ (PCI) von Pekala, 1982, 1991 in der deutschen Fassung von Ulrich Ott, Universität Giessen.


            3. Qualitative Untersuchung
            Die schriftlich fixierten persönlichen Erlebnisse der Versuchspersonen und der Gruppenteilnehmer wurden in Form einer qualitativen Exploration inhaltsanalytisch ausgewertet, miteinander verglichen und mit den Ergebnissen der Auswertung von 1. und 2. in Beziehung gesetzt.


            Ziel dieser Pilotstudie war die wissenschaftliche Überprüfung und Fundierung rezeptiv musiktherapeutischer und aus dem Kontext der Anthropologie stammender Behandlungsverfahren zur Tranceinduktion sowie deren Einbettung in Erkenntnisse aus der Bewusstseinsforschung.

            Die Pilotstudie wurde aus Mitteln der Abt. für Medizinische Psychologie der Universitätsklinik Heidelberg (Leitung Prof. Dr. Rolf Verres) finanziert.


            Projektbezogene Publikationen

            Fachner, Jörg; Rittner, Sabine (2003)
            Sound and trance in a ritualistic setting – two single cases with EEG brainmapping
            In: Brain Topography, Vol.16, No.2, Winter 2003. S. 121. Human Sciences Press.

            Rittner, Sabine (2003)
            Brainmapping of different Tranceinduktion Methods in a ritual setting
            In: Nauwald, Nana, Goodman, Felicitas D. (Hg.): Ecstatic Trance: New Ritual Bodypostures. A Workbook. Binkey Kok Publications.

            Rittner, Sabine; Fachner, Jörg (2004)
            Klang und Trance im EEG – Brainmapping mit dem Ganzkörper-Monochord im therapeutischen Setting
            In: Musiktherapeutische Umschau, Bd.25, 1. Göttingen: Vandenhoeck & Rupprecht.

            Rittner, Sabine; Fachner, Jörg (2004)
            Klang und Trance im EEG – Brainmapping verschiedener Tranceinduktionsmethoden im rituellen Setting
            In: Musiktherapeutische Umschau Online, Bd.25, 1. (www.musiktherapie.de)
            PDF Download: Klang und Trance im EEG

            Fachner, Jörg; Rittner, Sabine (2004)
            Sound and trance in a ritualistic setting visualised with EEG Brainmapping
            In: Music Therapy Today (online). University Witten/Herdecke, Chair for Qualitative Research in Medicine (Hg.). Internet Vol. V, Issue 2.
            PDF Download: Sound and trance in a ritualistic setting visualised with EEG Brainmapping

            Rittner, Sabine (2004)
            Brainmapping verschiedener Tranceinduktionsmethoden im rituellen Setting
            In: Nauwald, Nana; Goodman, Felicitas (Hg.): Ekstatische Trance. Rituelle Körperhaltungen und ekstatische Trance. S. 39 – 40. Havelte / Holland: Binkey Kok.

            Gesell, Daniela (2004)
            Klang & Trance. Qualitative Auswertung klanginduzierter Trancezustände im Rahmen einer Pilotstudie
            Diplomarbeit Psychologie, Universität Heidelberg.

            Fachner, Jörg; Rittner, Sabine (2005)
            Music and altered states of consciousness (ASC). Sound and trance in a ritualistic setting visualised with EEG Brainmapping
            In: Aldridge, D.; Fachner, J.; Erkkilä, J. (Hg.): Many Faces of Music Therapy – Proceedings of the 6 th European Music Therapy Congress, June 16 – 20,2004 . Finland: Jyväskylä. S. 942 – 973. E-Book (PDF) available at: Music Therapy Today.com Vol 6, Issue 4, Nov. 2005.
            PDF Download: Music and altered states of consciousness (ASC), sound and trance in a ritualistic setting

            Rittner, Sabine (2007)
            Trance und Ritual in Psychotherapie und Forschung
            In: Jungaberle, H.; Verres, R.; Dubois, F. (Hg.): Rituale erneuern. Psychosozial Verlag.

            Fachner, Jörg; Rittner, Sabine (2007)
            EEG brainmapping of trance states induced by Monochord and Ritual Body Postures in a ritualistic setting
            In: Isabelle Frohne-Hagemann (Hg.): Receptive Music Therapy – Theory and Practice. Wiesbaden: Reichert Verlag.

            Rittner, Sabine (2008)
            Brainmapping verschiedener Tranceinduktionsmethoden im rituellen Setting.
            Erschienen in russischer Sprache.
            In: Nauwald, Nana, Goodman, Felicitas (Hg.): Ekstatische Trance. Rituelle Körperhaltungen und ekstatische Trance. S. 50 – 52. Moskau. ISBN 978-5-386-00703-4

            Rittner, Sabine (2011)
            Brainmapping verschiedener Tranceinduktionsmethoden im rituellen Setting
            In: Nauwald, Nana, Goodman, Felicitas (Hg.): Ekstatische Trance. Rituelle Körperhaltungen und ekstatische Trance. S. 43-45. AT-Verlag.

            Fachner, Jörg; Rittner, Sabine (2011)
            Ethnotherapy, Music and Trance: An Investigation into Sound-Trance-Induction
            In: Dean Cvetkovic et al. (Hg.). States of Consciousness: Experimental Insights into Meditation, Waking, Sleep and Dreams. Heidelberg: Springer Verlag, The Frontiers Collection Series. P.235-256. ISBN 978-3-642-18046-0

            Rittner, Sabine (2012)
            Klang – Trance – Heilung: Veränderte Bewusstseinszustände zwischen Schamanismus, Wissenschaft und Musikpsychotherapie
            Erschienen in japanischer Sprache.
            In: Clinical Music Therapy. The Association of Clinical Music Therapy, Kyushu, Japan. Übersetzung: Yukiko Mizokami. S. 10–30.

             

            Interview mit Sabine Rittner über ihre therapeutische Haltung und Musiktherapie

            Rittner, Sabine (2002). Nachgefragt. Interview zur Person.
            Erschienen in: Musiktherapeutische Umschau Bd.23, 1. S.72-79.
            Göttingen: Vandenhoeck&Rupprecht.


            Ausbildung/theoretischer Hintergrund: Musikstudium, Musiktherapie-Zusatzstudium, Sonderschulpädagogik, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (Approbation), Gestalt-, Atem- und Körpertherapie, Tanztherapie, Ericksonsche Hypnotherapie, Systemische Therapie, Anthropologie, Rituelle Körperhaltungen und ekstatische Trance (F.Goodman), Transpersonale Psychologie.

            Derzeitiges Arbeitsfeld: Universitätsklinik Heidelberg, Abt. für Medizinische Psychologie (Lehre, Psychotherapie, Musiktherapie-Forschung: Projekt „StimMusTher“); Supervision und Coaching in eigener Praxis; Vorträge, Seminare und Workshops.

            Klientel: Psychosomatik, Onkologie, chron. Krankheiten, Frühtraumatisierungen, Stimmstörungen, allg. Lebenskrisen. 13 Jahre Musikpsychotherapie mit Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen, seit 1990 nur noch mit Erwachsenen. Außerdem: Musiktherapeuten, berufliche Interessenten, Studenten, Selbsterfahrungs-Gruppen, Aus- und Weiterbildungsgruppen.

            Berufserfahrung in Jahren: 24


            Was heißt „Hören“ für Sie?
            Kontakt. Kontakt nach außen, Kontakt nach innen -hineinlauschend oder heraushörend-, in besonderen Augenblicken auch Kontakt zum Unhörbaren.

            Ganzkörperlich horchend die Zwischentöne erspüren: Klangfarben – Farbklänge – Tonbewegung – Klangstruktur … multisensorisch, synästhetisch. In Trance ist jeder Mensch Synästhetiker.


            In welcher Atmosphäre arbeiten Sie – was tun Sie dafür?
            Während einer Therapiestunde oder eines Seminars „vergesse“ ich alles andere um mich herum. Ich tauche ein in die Tiefendimension des Augenblicks, die Begegnung, den momentanen Prozeß, den ich als Gestalt höre, spüre, sehe. Häufig gehe ich in einen tranceartigen Zustand focussierter Präsenz, einen Ort innerer Stille und Klarheit, an welchem Wissen, Erfahrung und Intuition miteinander verschmelzen …

            Darüberhinaus sorge ich seit Anbeginn meiner Berufstätigkeit für eine große Vielfalt meiner Tätigkeitsbereiche, um der Routine vorzubeugen, immer wieder andere Saiten von mir anzuregen, nie festzufahren. Auch liebe ich neue Herausforderungen und Erfahrungen, die meine Bewußtseins-Grenzen erweitern.


            Was wirkt wie in der Musiktherapie?
            Die verschiedenen Parameter der Musik haben sehr unterschiedliche psychophysische Wirkfelder, auf die einzugehen diesen Rahmen natürlich sprengen würde. Speziell zum „Wirkfaktor Stimme“ habe ich ja vieles bereits geschrieben. Was jedoch tatsächlich „wirkt“, d.h. hindurchschwingt, günstigstenfalls heilt, das sind nicht therapeutische „Techniken“, auch nicht Töne, Klänge, Rhythmen, Skalen oder Melodien per se. Diese wirken immer unter dem Einfluß der Biografie, des gesellschaftlichen und situativen Kontextes, von set und setting, in denen sie gehört, gespürt, erfahren werden können. Die Art und Weise ihrer Aufnahme und Verarbeitung ist Ausdruck einer Beziehung: zu mir selbst, zum anderen, zur Welt.

            Die Musik, aber auch der Atem, die Stimme, die Bewegung, die achtsame Berührung, das Visualisieren, das Spürbewußtsein fungieren für mich als Mittler, als körpereigene Berater. Mit dem ihnen innewohnenden Selbstheilungspotential sind sie kompetente Begleiter beim Oszillieren zwischen Regression, Stagnation und Progression im therapeutischen Prozess. Daher bezeichne ich meinen methodischen Ansatz als „Körperorientierte Musikpsychotherapie“. Dies meint die Einbeziehung von verschiedensten Formen des direkten oder indirekten Körperkontaktes in Diagnostik und Therapie, d.h. von Körperwahrnehmung, Körperhaltung, Berührung, Bewegungsgestalt, Atemfocussierung, Stimmausdruck, „soundhealing“ und veränderten Bewußtseinszuständen zusätzlich zur Interaktion mit Hilfe von Musikinstrumenten. Mein großes Anliegen ist die Schulung von Musiktherapeuten im theoretisch und methodisch fundierten Einsatz ihrer Stimme, ihres eigenen Körpers und dessen Grenzen sowie im Umgang mit Trancezuständen in der Musikpsychotherapie.

            Was einzig und allein „heilt“, besser: festgefahrene Reaktions- und Erlebnisweisen wieder ins Fließen bringt, Veränderung stimuliert, ist -und da bin ich durchaus altmodisch- das Aufschließen vorhandener Ressourcen in der Neuerfahrung einer gelungenen, von Achtung und Liebe getragenen Beziehung. Die jeweilige Methode kann dabei immer nur das Vehikel sein.


            Musik ermöglicht vieles in der Therapie; doch was verhindert sie?
            Manchmal Klarheit, Konkretisierung, Alltagsübertragbarkeit, Struktur, rationales Verstehen. Menschen, die sich beispielsweise in einer chronischen „Problemtrance“ befinden, oder solche, die überlebt haben, indem sie zeitweise ihren Körper „verlassen“ oder dissoziieren, brauchen zusätzlich zur Musik Faßbares, Sichtbares und immer wieder auch das Abstand-nehmen-können im reflektierenden Gespräch.


            Was passiert in einer Musiktherapie-Stunde ohne Musik?
            Verbale oder nonverbale Aufarbeitung und Vertiefung, Atem-, Stimm- und Körperarbeit, verschiedene Methoden zur themenfocussierten Induktion von Trancezuständen, systemische Strukturaufstellungen, Gestaltarbeit, Bewegung, Malen … Und Stille.
            Musik aktiv oder rezeptiv -wobei ich in der Einzeltherapie ausschließlich selbst gespielte Musik einsetze- ist für mich eine von vielen Möglichkeiten der Konfliktbearbeitung, absolut gleichberechtigt neben anderen sehr gezielt einsetzbaren Zugangswegen.


            Wie regulieren Sie in der Improvisation die Impulse zwischen Innen und Außen?
            Methodisch, und ich überprüfe sie, indem ich meinen Körper befrage. Er ist mein kompetentester Ratgeber. Ebenso reguliere ich meine Impulse intuitiv und überprüfe sie erst danach. All dies geschieht meist in Sekundenbruchteilen. Ich versuche, die Gestalt jeder Musiktherapiestunde –führend, indem ich folge- so zu beeinflussen, daß sie abgeschlossen, „rund“ ist und im Ernstfall auch für sich stehen kann.


            Woher haben Sie in letzter Zeit wichtige Anregungen für Ihre Arbeit erhalten?
            Aus dem unerschöpflichen Reichtum eigener intensiver Selbsterfahrung mit körperorientierten Therapieverfahren, pränataler Psychologie, ekstatischer Trance und holotropem Atmen (Grof). Meine Klienten und auch Seminarteilnehmer kann ich nur soweit in Grenzerfahrungen, innere Abgründe und auf Höhenflügen begleiten, wie ich selbst bereit und in der Lage bin, angstfrei mitzugehen.

            Sehr wichtige Inspirationen erhalte ich auch aus der fachlichen Kooperation mit erfahrenen Kollegen/innen, z.B. indem ich mit ihnen gemeinsam Seminare leite, sie zu Fachsymposien einlade, einen bestimmten Fall mit ihnen diskutiere. Dies hat mich beispielsweise in den letzten Jahren zur Entwicklung eines methodischen Konzeptes der Integration von systemischer Therapie, Ericksonscher Hypnotherapie und Musiktherapie angeregt.
            Auch aus der Kunst und meiner eigenen experimentellen Performance-Tätigkeit entspringen manchmal neue, ver-rückte Impulse für meine Arbeit.
            Die schönsten Anregungen erhalte ich aber immer wieder im unvorhersehbaren, kreativen Zusammenspiel mit meinen Klienten oder Seminarteilnehmern.


            Wie gehen Sie mit Risiken und Nebenwirkungen Ihrer therapeutischen Arbeit um?
            Indem ich mich bemühe, ihnen rechtzeitig und ungeschminkt ins Auge zu schauen, sie auch offen anzusprechen, soweit sie denn für mich erkennbar sind. Ich versuche, ehrlich die Grenzen meiner Fähigkeiten zu benennen und in manchen Fällen Ratsuchende z.B. an kompetentere KollegInnen oder zu geeigneteren Therapieverfahren zu überweisen. Außerdem versuche ich, „Risiken“ durch externe Supervision bzw. Intervision im Team der Abteilung für Medizinische Psychologie hier in Heidelberg zu minimieren und immer wieder durch eigene Fortbildung. All dies bewahrt mich natürlich nicht davor, manchmal auch Fehler zu machen oder etwas zu spät zu erkennen.

            Eine klassische „Nebenwirkung“ der Musiktherapie und der Arbeit mit veränderten Bewußtseinszuständen –ob in Ausbildung oder Behandlung- ist das zu starke Öffnen, Durchlässigwerden von meist schon hochsensiblen Menschen, das die Gefahr noch mehr Leidens nach sich zieht. So lege ich in gleichem Maße Wert auf das Erlernen des Umgangs mit flexiblen Grenzen und schützenden, strukturierenden Ritualen.


            Was heißt „Spielen“ für Sie?
            Lebendig sein, ungezähmt Impulsen folgen, neu-gierig, wild und zart, laut und leise, ganz schwach und ganz stark, ernsthaft und heiter, tiefgründig und oberflächlich, weiblich und auch männlich, unzensiert üben, verwerfen, wieder neu ausprobieren, mich überraschen lassen, den sicheren Raum des Vertrauten verlassen, Grenzen ausloten, Risiken eingehen, mit allen Sinnen, sinnlich, sinn-erfüllt und sinn-los, ohne Konzepte, ohne Theorien, ganz DA sein.


            Wie ist Ihre „private Musik“?
            Stille. Die Natur. Meine Familie. Der Gesang. Und die Malerei.